DIE KLEINE WELLE

Hallo, du Wunder – schön, dass es dich gibt!

Ein Tropfen – eine Welle – ein Ozean… Kennst du das Bild von der Welle, die nicht weiß, dass sie Teil eines unendlich großen Ozeans ist?!

Diese Welle rollt und rollt und rollt, strengt sich an, streckt sich aus, zieht sich wieder zusammen, wird größer und kleiner – und kommt doch niemals an. Unter ihr liegt das große, tiefe Leere, dessen sie sich die meiste Zeit gar nicht bewusst ist und und manchmal – ja – da fürchtet sie sie auch.

Mir tut diese Welle immer ein bisschen leid und ich finde es anstrengend, wenn ich mir vorstelle, wie sehr sie sich bemüht und auch ein bisschen traurig und ungerecht, dass sie nie ankommt.

Aber hat die kleine Welle überhaupt ein Ziel?
Oder ist das Zeil ihrer Existenz, einfach ein Teil dieses großen Ozeans zu sein?

Wenn die kleine Welle aufhört, sich abzustrampeln und mal hier und und mal dahin zu rollen, würde sie spüren, wie sehr sie von der Stille und Tiefe unter ihr gehalten wird. Sie würde feststellen, dass sie ohne diese Unendlichkeit gar keine Welle sein könnte und vor allem würde ihr auffallen, dass sie nicht alleine ist, dass da unzählige andere Wellen sind – vor, hinter und neben ihr. Und welche Energie und Kraft diese Wellen aufbauen können – zerstörerisch und erschaffend –  wenn sie sich dem Fluss des Ozeans hingeben, den Widerstand aufgeben und aufhören, ständig Recht haben und ihr eigenes Ding, ihre eigene große Welle machen zu wollen. Was dann entstehen kann!!!

Plötzlich ist es dann auch gar nicht mehr wichtig, zu strampeln. Plötzlich ist dann das Vertrauen da, dass die Stille und Tiefe für die richtige Bewegung und Richtung sorgen, dass es leichter wird, dass Ruhe einkehrt und die kleine Welle sich einfach tragen lassen kann – gehalten, geliebt, getragen von der Unendlichkeit, der Leere, dem Großen Ganzen – als ein unverzichtbarer, kraftvoller Teil dieser Ganzheit.

Du bist wie diese kleine Welle: 
gehalten, geliebt und getragen vom Großen Ganzen und gleichzeitig ein unverzichtbarer, kraftvoller Teil dieser Ganzheit. 
Du musst es nur zulassen.

Wo stampelst du?
Wo lässt du dich tragen?
Wo machst du deine eigenen großen Wellen (oder Dramen)?
Wo fließt du mit?
Wo bist du im Widerstand?
Wo spürst du deine eigene Kraft in der Ganzheit?

Lasse dich von deinen high spirits über und durch den Ozean tragen, kleine Welle.

Ich umarme dich.
Liebe Grüße
Bine